ein guter Aquarellpinsel

Es gibt Pinsel mit denen kann man malen und es gibt Pinsel, die lassen sich beim Malen führen. Für mich gehören gute Pinsel definitiv zur zweiten Kategorie. Lass mich dir kurz den Unterschied hier erklären. Denn egal, ob ich eine feine Blattader in einem botanischen Aquarell male oder eine leuchtende Blüte - der Pinsel ist mein verlängerter Gedanke und transportiert im besten Fall nicht nur die Farbe.

 

Und auch wenn ein guter Pinsel eine empfehlenswerte Grundlage für das Aquarellmalen ist, so ist die Pinselführung mindestens genauso entscheidend. In meinen Kursen, Anleitungen und auch auf meinem Youtube Kanal gehe ich darum immer wieder auf dieses Thema ein.

 

Diese Strelitzie gibt es ab Dezember 2025 neu im Mitgliederbereich und an diesem Beispiel möchte ich dir einen kleinen Eindruck geben, wie wichtig die Pinselführung bei botanischen Aquarellen sein kann. Denn ein Pinselstrich kann die viel der Arbeit abnehmen. Gerade für mich als Illustratorin ist es wichtig, dass ich meine Auftragsarbeiten zügig aber dennoch qualitativ umsetzen kann. Aber auch für Hobbymaler ist es einfach schön, wenn ein Strich "sitzt" - das kennst du sicher auch, oder?

 

Falls nicht, schau dir dieses Video an oder schau mal in die Playlist auf meinem Youtube Kanal, wo du mehrere Videos zu diesem Thema findest.

 

 

 

Diese winterliche Strelitzie gibt es ab Dezember 2025 für dich im Mitgliederbereich als Schritt für Schritt Videoanleitung.

 

Die Blüte macht sich wunderbar als Weihnachtsgeschenk oder als eigenes Kunstwerk eingerahmt an deiner Wand.

 

Meine Version gibt es als Kunstdruck bei meinem Partnershop. 

 


Die Pinselspitze – Präzision trifft Gefühl

 

Ein hochwertiger Aquarellpinsel hat eine Spitze, die nicht einfach nur spitz aussieht, sondern auch so bleibt.
Wenn du den Pinsel anfeuchtest, sollte sich die Spitze von selbst immer wieder perfekt formen – so wie bei einem guten Kolinsky- oder Rotmarderhaar-Pinsel.
Diese feine, elastische Spitze ist das, was Aquarellkünstler so meisterhaft für ihre präzisen botanischen Werke nutzen. Damit gelingt jede Blattader, jeder Schatten, jeder feine Farbverlauf, ohne dass man mit dem Pinsel kämpfen muss.
Ein billiger Pinsel dagegen verliert dagegen schnell die Form – und du damit beim Malen den Flow.

Hier siehst du zwei ähnliche Pinsel. Links ein günstiger Pinsel der nach einiger Zeit schnell struppig aussieht, rechts ein hochwertiger Pinsel, der auch nach vielen gemalten Bildern noch seine tolle Form behält.

 


 

Länger Freude am Pinsel

 

Damit du auch wirklich lang Freude an deinem hochwertigen Pinsel hast kann es ratsam sein beispielsweise zum Farben mischen einen extra Pinsel zu verwenden.

Damit schonst du deinen Pinsel, die feinen Pinselhaare.

 

Lange Haare, weiche Linien

Auch längere Pinselhaare bedeuten mehr Farbhaltevolumen und weichere Übergänge.
Solche Pinsel, sogenannte Schlepperpinsel, eignen sich wunderbar für feine Details, wie Blattadern oder Malungen in einer Blüte. Aber auch um zum Beispiel feine Lasuren anzulegen. Ich liebe sie, wenn ich zarte Farbschichten über ein Blatt lege – hauchdünn, fast transparent.
Sie „atmen“ mit dem Papier, anstatt es zu erdrücken. Es braucht allerdings etwas Übung bis der Strich sitzt.


 

💧 Der Pinselbauch - warum Volumen zählt

 

Der „Bauch“ eines Pinsels – also das Volumen der Haare hinter der Spitze – ist entscheidend dafür, wie viel Farbe er aufnehmen kann. Je voller der Bauch, desto länger kannst du malen, ohne ständig nachzuladen.

 

Gute Pinsel geben die Farbe gleichmäßig ab – sie „atmen“ förmlich mit dem Papier. Das sorgt für weiche Verläufe, gleichmäßige Lasuren und natürlich wirkende Übergänge – ein Muss für botanische Motive.

 

Weich oder fest – es kommt auf die Technik an

  • Weiche Pinsel (z. B. Kolinsky oder Eichhörnchenhaar) sind ideal für gleichmäßige Lasuren, zarte Farbverläufe und fließende Übergänge.

  • Festere Pinsel (z. B. Kunstfaser oder Mischhaar) eignen sich besser für kontrollierte Details, scharfe Kanten und feinste Linien.

 

Ich selbst nutze oft eine Kombination – weich für Blütenblätter, fester für Blattadern oder Strukturen.

Die Magnolie gibt es ebenfalls als Anleitung im Mitgliederbereich für dich und auch als Kunstruck mit weißem Hintergrund (hier klicken) und mit schwarzem Hintergrund (hier klicken).

 

Echthaar, Mischhaar oder Synthetik – was passt zu dir?

  • Echthaarpinsel (z. B. Kolinsky, Rotmarder, Zobel, Eichhörnchen) speichern viel Wasser und Farbe, haben ein lebendiges Fließverhalten und fühlen sich beim Malen unglaublich natürlich an.
    Sie sind teurer, aber langlebig, wenn man sie gut pflegt.

  • Kunsthaarpinsel haben in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Hochwertige Synthetikfasern imitieren Echthaar erstaunlich gut – tierfreundlich, formstabil, pflegeleicht.

  • Mischhaarpinsel verbinden das Beste aus beiden Welten: Elastizität und Farbhaltevolumen.

 

Ich persönlich arbeite am liebsten mit hochwertigen Mischhaarpinseln – sie bieten Kontrolle und Sanftheit zugleich, was gerade für botanische Motive perfekt ist.

🖌️ Meine Empfehlungen für hochwertige Pinsel

Wenn du auf der Suche nach wirklich guten Pinseln bist, kann ich dir folgende aus meiner Erfahrung empfehlen:

  • Rosemary & Co. – besonders die Series 33 Pure Kolinsky und Red Dot Synthetic sind exzellent für botanische Aquarelle.

  • Da Vinci – die Serien Maestro Kolinsky (Series 10/35) und Casaneo (vegan, synthetisch, mit echtem Farbhaltevolumen) sind Klassiker. Ich liebe sehr den Petit Gris Pur 2/0.

  • Für das alltägliche Malen und Übungen mag ich die Serie CosmoTop Spin und die Nova Serie von Da Vinci super gern.

Alle diese Pinsel vereinen Präzision, Elastizität und Farbhaltevermögen – und fühlen sich in der Hand einfach richtig an.


Wenn du dich das nächste Mal ans Malen setzt, achte darauf, wie sich dein Pinsel anfühlt:

  • Wie er das Wasser hält, wie er Farbe freigibt, wie er auf das Papier reagiert.

Das ist kein Zufall, sondern Handwerkskunst. Und genau das spürst du – in jeder Linie, jedem Blatt, jeder Nuance. Ein guter Pinsel macht das Malen nicht nur leichter, sondern bewusster. Er schenkt dir das Gefühl, dass alles, was du ausdrücken willst, genau dort ankommt, wo es hin soll: auf dem Papier.

 

 

Community Tipp - danke Kerstin

 

In Vorbereitung auf diesen Blogbeitrag habe ich auf Instagram einen Aufruf gestartet und euch gebeten, mir eure Fragen zu Pinseln im Vorfeld zu schicken. Ich hoffe ich konnte alle beantworten! 

 

Kerstin hat auf meinen Instagram Aufruf geantwortet und mir ihre Illustration gesendet. Schaut gern mal auf ihrem Instagram Account vorbei und lasst etwas Liebe da 💚.


 

Natürlich gibt es noch viele weitere wundervolle Pinsel und ich kenne auch nur einen Bruchteil davon. Lasst uns gern weitere in den Kommentaren sammeln und unser Wissen bündeln!

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